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Beratungsangebote - BASEL III - Was zu tun ist

Martin Dieter Herke: Ich zeige Ihnen, wie Sie die negativen Folgen von Basel III für Ihr Unternehmen abwenden können. Mit einer aktiven Finanzkommunikation, einer ratingorientierten Unternehmensführung und plausiblen Argumenten, die Banker nachvollziehen können.

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Basel III - die Uhr tickt schon

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50 Mrd. € zusätzliches Eigenkapital
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3 % weniger Kredite
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Plus 50 Basispunkte bei der Bankenmarge

Basel III wird spürbare Auswirkungen auf das Kreditgeschäft der Banken haben. Nicht erst 2019 zum Ende der Übergangsfrist, sondern schon unmittelbar. Die zu erwartenden Veränderungen sollten den Mittelstand, der traditionell auf einen hohen Fremdkapitalanteil angewiesen ist, besonders interessieren.

Die folgenden Daten entstammen nicht journalistischen Vermutungen, sondern sind im Finanzstabilitätsbericht vom November 2010 der Bundesbank nachzulesen. Sie kommt in ihrer „Simulation der Auswirkungen der Basel-III-Kapitalregulierung für Deutschland“ zu folgenden Kernaussagen:

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Der deutsche Bankensektor wird zur Erfüllung der geforderten Mindestquoten das harte Kernkapital um rund 50 Mrd. € aufstocken müssen.

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Das Kreditvolumen wird um 3 % schrumpfen. Die Anpassungen erfolgen nämlich nicht nur kapitalseitig.

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Die Zinsspanne steigt um 50 Basispunkte.

Es gilt, sich auf diese Veränderungen frühzeitig einzustellen. Die Problematik: Es wird (noch) schwerer werden die notwendigen Kredite zu erhalten, die zudem tendenziell teurer werden.

Basel III ist die Antwort der G 20 auf die globale Finanzmarktkrise. Die Erhöhung der Mindesteigenkapitalquote der Banken soll ähnliche Krisen in Zukunft verhindern helfen. Die neuen Regeln sollen beginnend zum 31. Dezember 2012 in Kraft treten und bis 2019 schrittweise vollständig erfüllt werden. Dabei ist nicht zu übersehen, dass bereits 2009 Erweiterungen des bestehenden Basel II-Rahmens beschlossen wurden, die auf nationaler Ebene bis zum 31. Dezember 2011 umzusetzen sind. Die vereinbarten Übergangsregelungen sind schön und gut, aber der „Markt“, die Marktteilnehmer und nicht zuletzt die Ratingagenturen erwarten die Einhaltung der neuen Regeln bereits vor ihrem Inkrafttreten. Im Klartext: Die Umsetzung von Basel III hat schon begonnen!

Die neuen Eigenkapitalanforderungen sind komplex und deshalb im Detail nur schwer nachvollziehbar. Die künftigen Mindesteigenkapitalquoten setzen sich aus hartem Kernkapital, Kapitalerhaltungspuffer, antizyklischem Kapitalpuffer, hybridem Kernkapital und Ergänzungskapital zusammen. Genug der Definitionen, denn zusätzlich gibt es noch eine Fülle von Ergänzungen und Ausnahmen. Bedeutsam ist das harte Kernkapital im Verhältnis zur risikogewichteten Aktiva. Das harte Kernkapital ist von derzeit 2 % auf 7 % zu erhöhen. Für die deutschen Banken bedeutet das die bereits zitierten 50 Mrd. € Eigenkapitalaufstockung. Einzelne Banken und Bankengruppen sind davon unterschiedlich betroffen. Große Banken stärker, Sparkassen und VR-Banken weniger stark.

Außerdem wurde für die Banken eine neue Verschuldungsobergrenze (Leverage Ratio) definiert. Die Summe der bilanziellen und außerbilanziellen Geschäftsvolumina einer Bank darf das 33-fache des Eigenkapitals nicht überschreiten. Ob das reicht, um künftige Schieflagen zu vermeiden? Der Steuerzahler wird es schon richten.

Prinzipiell gibt es für die Banken zwei Möglichkeiten die neuen Eigenkapitalanforderungen zu erfüllen: Entweder erhöhen sie ihr Eigenkapital (Gewinnthesaurierung) oder sie verringern die Risikoaktiva, sprich u. a. die Kredite. Es wäre naiv anzunehmen, dass die Banken bspw. die Kreditlinien linear um einen bestimmten Prozentsatz kürzen werden. In der Praxis wird es so aussehen, dass die guten Bonitäten weiterhin Kredite in vollem Umfang erhalten und dass man sich dafür von schlechten Bonitäten trennen wird. Für Mittelständler geht also darum bei den „guten“ zu sein.

Was ist zu tun?

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Stellen Sie anhand Ihrer Ratingeinstufung fest, ob Ihr Unternehmen bei den "guten" oder den "schlechten" ist.

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Selbst wenn Sie bei den „guten“ sind, sollten Sie noch weitere Verbesserungen anstreben.

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Überprüfen Sie, ob Sie Ihre Banken zeitnah und vollständig über Ihre Geschäftsentwicklung informieren.

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Installieren Sie ein kontinuierliches System regelmäßiger Finanzkommunikation gegenüber Ihren Banken.

Es lauern immer noch Gefahren. In ihrem Finanzstabilitätsbericht sagt die Bundesbank: „Mehr als drei Jahre nach ihrem Ausbruch ist die internationale Finanzkrise keineswegs überwunden. Das Finanzsystem wird weiterhin von einer ganzen Reihe miteinander verknüpfter Faktoren belastet.“ Das klingt nicht nach Entwarnung!

Treffen Sie Vorsorge für die Finanzierung Ihres Unternehmens. Denken Sie daran: In früheren Jahren haben Banker ihr Handeln an den Bedürfnissen ihrer Kunden ausgerichtet, heutzutage richten sie ihr Handeln nur noch an den Vorschriften von „Basel III“ und den „Mindestanforderungen an das Risikomanagement der Kreditinstitute“ aus. Wenn Sie als Bankkunde diese Anforderungen erfüllen – gut. Wenn nicht, dann hat die Einhaltung der Vorschriften Vorrang. Machen Sie sich in diesem Punkt keine Illusionen. Ergreifen Sie im Interesse Ihres Betriebes bereits jetzt die Initiative zur Bewältigung dessen, was im Zuge von Basel III auf Sie zukommen wird.


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Zwei Drittel der von Handelsblatt Business Monitor im Oktober 2010 befragten Manager rechnen wegen der Verschärfung durch Basel III mit einer stärkeren Zurückhaltung der Banken bei der Kreditvergabe. 62 % rechnen mit höheren Kreditkosten, besonders der Handel geht künftig von höheren Preisen für Darlehen aus.

Auswirkungen von Basel III auf das deutsche Bankensystem - Kredite werden knapp und teurer

Die Kreditvergaben werden sich in Zukunft, noch mehr als bisher schon, standardisiert vollziehen. Die Zeiten, da sich ein Banker noch mit einem Kreditantrag persönlich beschäftigt hat, neigen sich ihrem Ende entgegen. Es werden vorgegebene Unterlagen einzureichen sein, die computerisiert verarbeitet werden und ein an festgelegte Standards ausgerichtetes Ergebnis liefern. Wenn dieses Ergebnis sich im Rahmen der von der jeweiligen Bank vorgegebenen Rating-Einstufungen bewegt, wird der Kreditantrag bewilligt, falls nicht, wird er abgelehnt. Die Konditionen richten sich nach dem Ratingergebnis. Verhandlungsspielraum besteht dann höchstwahrscheinlich nicht mehr.

EZB Chefvolkswirt Jürgen Stark hat geäußert, dass in den USA bereits damit gerechnet wird, dass sich das deutsche Bankensystem in seiner jetzigen Form nicht mehr lang halten wird. Um wettbewerbsfähig zu bleiben muss standardisiert werden, so dass den Bankmitarbeitern vor Ort gar keine Chance mehr für flexible Entscheidungen bleiben wird.

Die Schlussfolgerung für Kreditnehmer: Richten Sie sich bereits jetzt auf diese Entwicklung ein. Achten Sie bei Ihren Entscheidungen darauf, wie sie sich auf das Ratingergebnis Ihres Unternehmens auswirken. Die Ratingnote ist das Maß aller Dinge. Standardentscheidungen beherrschen künftig die Kreditszene. Nur wenn Sie bereits im Vorfeld die „richtigen“ Zahlen und Analyseergebnis liefern, gehören Sie zu denjenigen die von Banken im Kreditgeschäft noch berücksichtigt werden. Mit einer guten Finanzkommunikation ist das zu schaffen.


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